Erntedank
Der Sommer war heiß in diesem Jahr, die Trockenheit war schlimm. Für viele Bauern und Gärtner war sie eine Not, die an die Substanz ging. Was in diesem Jahr bei uns das große Problem war, ist in vielen Ländern dieser Welt ein ständiger Begleiter. Das tägliche Brot ist auch heute nicht überall alltäglich. In einem alten Lied zum Erntedankfest heißt es:„Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land, doch Wachstum und Gedeihen stehn in des Himmels Hand. Alle gute Gabe kommt her von dem Herrn, drum dankt ihm dankt, drum dankt ihm dankt und hofft auf ihn“. Geschrieben hat es der Dichter und Pionier des Journalismus Matthias Claudius (1740- 1815). Seine Zeit war voller Krisen und Umbrüche in ganz Europa. Hungersnöte und Naturkatastrophen ließen so manchen an der Liebe Gottes zweifeln. Die Aufklärung stellte die Grundfesten der Religion in Frage. Revolution,Terror und Kriege brachten viel Leid über den Kontinent. Familie und Heimat, vor allem aber sein christlicher Glaube gaben Claudius Halt. Er hat erlebt: Gott ist da. Er kennt mich und sagt ja zu mir. Zu ihm darf ich im Gebet kommen mit meiner Schuld und mit meinen Sorgen. Er sorgt für uns! Dass wir genug zu essen haben ist letztlich sein Geschenk. Als Familienvater und auch beruflich durchlebte Claudius so manche schwere Zeit. Aber gerade dann war sein Glaube an Jesus Christus für ihn die Quelle der Hoffnung und schenkte ihm ein fröhliches Ja zum Leben. Er war ein Anstifter zur Dankbarkeit. Denen, die ihn dafür kritisierten schrieb er in einem Gedicht : „Ich danke Gott und freue mich wie`s Kind zur Weihnachtsgabe...Gott gebe mit nur jeden Tag soviel ich brauch zum Leben. Er gibt’s dem Sperling auf dem Dach, wie sollt er mir`s nicht geben“.