O du fröhliche.....
In einem Weimarer Waisenhaus ist es entstanden. Gesungen wird es in aller Welt: „Oh du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit“. Geschrieben wurde es von Johannes Daniel Falk (1768 – 1826). Der Sohn eines armen Danziger Perückenmachers konnte dank eines städtischen Stipendiums studieren. Er ging nach Weimar, freundete sich mit Goethe und Schiller an, arbeitete für verschiedene Zeitungen und verfasste Texte voll beißender Ironie. Das Jahr 1813 bedeutete für den spöttischen Gottesleugner die Wende. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig ging eine Seuche durchs Land. Vier seiner Kinder starben innerhalb weniger Wochen im Vorschulalter. Als dann noch seine älteren Kinder sterbenskrank wurden und er selbst wochenlang zwischen Leben und Tod schwebte, klagte er: „Will das ein Gott der Liebe sein, der solches zulässt?“. Doch gerade in dieser schrecklichen Zeit fand er ein Fundament für sein Leben: Seine Mutter hatte ihm den Glauben an Jesus Christus so überzeugend vorgelebt, dass er nun zum lebensrettenden Halt wurde. „Gott hat mir meine Kinder genommen, damit ich mich den Verlorenen und Heimatlosen zuwende“. Resignation und Anklage wandelten sich in Gewissheit und Frieden. Sein Leben bekam eine neue Perspektive. Er eröffnete den „Lutherhof“ in Weimar, ein Heim, in dem er bis zu seinem Tod mehr als 500 verarmte und verwahrloste Kinder aufnahm.Nach der Melodie eines sizilianischen Fischerliedes schrieb er für „seine“ Kinder dieses Lied. „Welt ging verloren, Christ ist geboren“ - so bringt es den Grund des Festes auf den Punkt: „Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat“(Johannes 3,16).