Saat und Ernte

Wann wird`s mal wieder richtig Winter? So könnte man in Abwandlung eines alten Schlagers fragen. Beim Schreiben dieser Zeilen sah es nicht so aus. Selbst wenn es jetzt noch winterlich werden würde, der Frühling ist nicht aufzuhalten. Die Zeit der Aussaat in den Gärten und auf den Feldern wird beginnen. So wie in der Natur ausgesät wird, so säen wir im übertragenen Sinn in unserem Leben aus. Was in das Herz und in die Seele eines Menschen gesät wird, wird irgendwann aufgehen. Was in einer Gesellschaft ausgesät wird ebenfalls. So manches Programm, das einmal als richtig erschien, kann sich nach Jahren als verkehrt herausstellen. Vor rund zweitausend Jahren wurde in den neu entstandenen christlichen Gemeinden in der römischen Provinz Galatien hart gerungen mit der Frage: Wie sollen wir denn leben? Woran orientieren wir uns? Wie ist das mit Gott und seinen guten Maßstäben für unser Leben? Sind die alten Sätze der Bibel heute noch aktuell? Scheint es nicht denen besser zu gehen, die darauf pfeifen? Der Apostel Paulus schrieb diesen Gemeinden in einem Brief: „Irrt euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten“ (Galater 6,7). Wenn wir das derzeitige Zusammenleben in unserem Land betrachten - was wurde da wohl alles in den letzten Jahren, im letzten Jahrhundert „ausgesät“ ? Auf was für Stimmen wurde gehört, was wollte man nicht mehr hören? Ob die „Saat“ in den Herzen und Seelen zu einer guten Ernte führen wird, dafür ist jeder mitverantwortlich. In der Bibel heißt es: „Darum sät euch Gerechtigkeit und erntet Liebe; pflüget ein Neues, weil es Zeit ist, Gott, den Herrn zu suchen“ (Hosea 10,12). Es ist höchste Zeit!

Veröffentlicht am 25.02.2020