Verpasst?
Es war ein kalter Morgen vor gut zehn Jahren in Washington. In einer U-Bahn-Station steht ein Mann und spielt Geige.
Kommt vor, nichts Neues. Viele Menschen gehen an ihm vorbei. Ein paar freuen sich, die meisten haben nur ein mitleidiges Lächeln übrig. Sie haben keine Zeit um genau hinzuhören, was dieser Mann da spielt und haben viel verpasst. Zu hören waren Stücke von Bach, Schubert und einige andere Meisterwerke der Musik. Nach 43 Minuten packt der Mann seine Violine wieder ein und geht. Immerhin, ein paar Dollar wurden in seinen Hut gelegt. 1097 Menschen gingen in dieser Zeit an ihm vorüber. Nur sieben sind stehen geblieben und nur eine hat ihn erkannt: Es ist Joshua Bell, einer der besten Violinisten der Welt. Seine Geige – eine echte Stradivari - ist mehr als drei Millionen Dollar wert. Zwei Tage zuvor gab er ein ausverkauftes Konzert in der Symphonie Hall in Boston. Diese Aktion in der U-Bahn- Station war ein Experiment mit versteckter Kamera, organisiert von der Washington Post.
Fazit: Wir verpassen viel, wenn wir nicht ab und an bereit sind, unseren gewohnten Gang einmal herunterzuschalten und innezuhalten. Manchmal sind wir da wie verstockt. Gehen dem Netz ins Netz und nehmen kein Buch mehr in die Hand. Beschäftigen uns ständig mit dem Smartphone und sehen den Menschen neben uns zu wenig. Haben übervolle Terminkalender und To-Do-Listen, aber zufriedener sind wir nicht. Oft haben wir nicht die Dinge, sondern sie haben uns. Und so verpassen wir unendlich viel. Nehmen auch die Spuren Gottes in unserem Leben und sein Reden kaum noch war. Die Bibel sagt: „Heute, wenn ihr Gottes Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht“. Sonst könnte es sein, das wir unendlich viel verpassen.